Telematik/ Infrastuktur
Die stationäre Hospizarbeit in Deutschland ist analog zu den Pflegeeinrichtungen, zum Juli 2025 verpflichtet, den sicheren und schnellen Austausch von patientenrelevanten Daten sicherzustellen. Dies ist eine enorme Herausforderung.
Im Fokus unserer Arbeit steht immer der Mensch- mit all seinen Bedürfnissen und Wünschen in der letzten Lebensphase. Alles um ihn herum soll und muss dies sicherstellen. Gewachsene Strukturen, Zusammenarbeiten und Abläufe sind oft langjährig erprobt und bewährt. Unserer Häuser mögen an der einen oder anderen Stelle einer Pflegeeinrichtung ähnlich sein- doch sie sind es nicht. Die Begleitung von Sterbenden und Ihren Zugehörigen stehen im Mittelpunkt. Viele Standards und Vorgaben werden hier dem Wunsch der Betroffenen untergeordnet.
Unsere Häuser sind vollkommen unterschiedlich aufgestellt, ob die Anzahl der Betten, die Angebote zur Begleitung, die Ausstattung, die Teams oder die Vorhaltung digitaler Systeme und Abrechnungssysteme. Daher ist die Verpflichtung zum Anschluss an die Telematikinfrastruktur für einige Einrichtungen eine Herausforderung- einen ersten Einblick in die praktische Anwendung kann hier der Leitfaden des GKV Spitzenverbandes geben. Im Rahmen eines Modellprojektes wurde bereits seit 2020 in einigen Pflegeeinrichtungen die Zusammenarbeit erprobt. Der Leitfaden soll hier von Praktikern für Praktikern Einblicke ermöglichen.
Vogelsbergkreis- Netzwerkgründung Unterstützung auf dem letzten Weg
Am 10. Juli war es soweit, nach intensiver Vorarbeit, vielen Gesprächen und Austausch waren schließlich mehr als 35 Institutionen anwesend und gründeten das Hospiz- und Palliativnetzwerk Vogelsberg. Sie alle waren in die Aula der Sparkasse Oberhessen in Lauterbach gekommen, um gemeinsam eine kreisweite Grundlage für Hospiz- und Palliativarbeit zu schaffen, und so Menschen am Ende des Lebens sowie ihr Umfeld zu unterstützen.
"Hospizarbeit hatte noch nie die Idee, als alleiniger Unterstützungsansatz tätig zu werden, der Hospiz- und Palliativarbeit war schon immer klar, dass wir die große Last und das Schicksal der Menschen nicht ändern können- aber wir können dazu beitragen, Lasten zu verringern, Einsamkeit und mangelnder Versorgung entgegenzutreten und Leben bis zuletzt zu ermöglichen. So wie am Anfang des Lebens braucht es auch am Ende, manchmal viele Hände, die ihren Teil dazu beitragen die letzte Wegstrecke zu begleiten" so das Grußwort der Referentin Hospizarbeit Bettina Mathes des Hospiz- und Palliativ Verbandes Hessen.
Wir gratulieren recht herzlich zu diesem wichtigen Schritt und bieten unsere Unterstützung bei der Entwicklung an. Einen Link zur Pressemittteilung finden Sie hier
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HPV Hessen und DHPV zeichnet "Charta der Vielfalt"
Am 12. Oktober findet der Welthospiztag 2024 statt. Im Vorfeld hat der Hospiz und Palliativ Verband Hessen und der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV) die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. Mit dem Motto „Hospiz für Vielfalt“ unterstützen wir außerdem Diensten und Einrichtungen, die rund um den Welthospiztag überall in Hessen und im gesamten Bundesgebiet über hospizliche und palliative Unterstützungsangebote für schwerstkranke Menschen sowie ihre Angehörigen informieren.
„ Mit der Unterzeichnung verpflichten wir uns als Dachverband und landesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Hessen, eine Verbandskultur zu pflegen, die von Respekt und Wertschätzung geprägt ist und die Inhalte der Charta nach innen und nach außen zu kommunizieren.“
Dazu nutzt der DHPV unter anderem den diesjährigen Welthospiztag, indem er unter dem Motto „Hospiz für Vielfalt“ zahlreiche Aktionen anlässlich des 12. Oktobers unterstützt. Von der niederländischen bis zur polnischen Grenze, von Flensburg bis an den Bodensee informieren rund um den Welthospiztag viele Hundert Dienste und Einrichtungen an Infoständen, bei Tagen der offenen Tür, Filmaufführungen, Lesungen, Konzerten, Gottesdiensten u.a.m. über die Möglichkeiten von Hospizarbeit und Palliativversorgung. Und Hessen mittendrin.
Hospizarbeitende wissen aus der Praxis, „dass die Menschen, ganz unabhängig von Herkunft, Glauben oder Sexualität, am Lebensende würdevoll begleitet und gut versorgt sein möchten. Hospizarbeit und Palliativversorgung stellen das sicher. Palliative Angebote lindern die Schmerzen und Beschwerden, damit die Betroffenen möglichst symptomarm am täglichen Leben teilhaben können. Die hospizliche Begleitung sorgt dafür, dass Wünsche und Bedürfnisse sterbender Menschen wahrgenommen sowie sie und ihre Angehörigen in der letzten Lebensphase unterstützt werden.
Schon weit im Vorfeld des Welthospiztages hat sich der HPV Hessen Seite an Seite mit dem DHPV für Vielfalt eingesetzt, etwa Anfang des Jahres als Teil der Brandmauer gegen Rechts oder mit seinem klaren Bekenntnis zum Deutschen Diversity-Tag im Mai 2024.
„Rund um den Welthospiztag und darüber hinaus zeigen unsere Kolleginnen und Kollegen vor Ort, dass die in der Hospizarbeit und Palliativversorgung tätigen Menschen für eine offene, demokratische, pluralistische und solidarische Gesellschaft stehen“, so Hardinghaus 1. Vorsitzender des DHPV abschließend. „Das ist – gerade vor dem Hintergrund der politischen Entwicklungen – sicher nicht überall einfach, daher gilt ihnen allen unser Dank und unsere Anerkennung."
Weitere Informationen
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. (DHPV) ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1.280 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.
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Filmvorführung- Im Hospiz Leben und Tod
Das Hospiz Sankt Katharina läd ein zur Filmvorführung " Im Hospiz Leben und Tod"
Am 19.09. 2024 um 17 Uhr im Hörsaal des Sankt Katharinen Krankenhauses. Live vor Ort: Der Filmemacher reportagenalex und Protagonisten des Films. Im Anschluss besteht die Möglichkeit für Fragen und zum Gespräch. Um Der Eintritt ist kostenlos. Anmeldung wird gebeten unter: christine.landscheider@sankt.katharinen-ffm.de
"Der Engel für Menschen in Not"- Hospizdienst Tabita wird 15 Jahre
Bereits seit 15 Jahren begleitet der Hospizdienst Tabita im Chattengau Menschen in der letzten Lebensphase. Am 09. November wird dies im Rahmen einer Feierstunde mit anschließendem Empfang in Gundesberg gefeiert.
Der HPV Hessen ist dankbar für die wertvolle Zusammenarbeit mit dem Hospizdienst und richtet die besten Wünsche aus. Allen Ehrenamtlichen, Mitarbeitenden, Gästen und Grußrednern wünschen wir eine gelungene Veranstaltung und viel Schwung für die kommende Arbeit
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25 Jahre Hospizdienst Wolfahager Land e.V.
Wenn das kein Grund zum Feiern ist :)
Der Hospizdienst Wolfhager Land feiert sein 25 jähriges Bestehen- der HPV Hessen gratuliert. In seiner Einladung zum Jubiläum berichtet der Vorstand von bewegten Zeiten, reichen Erfahrungen, vielfältigen Aufgaben und über 50 000 Stunden ehrenamtlichem Engagement in der Sterbebegleitung. Respekt an alle Unterstützer, Helfer und Sponsoren, an Vorstände und ehrenamtliche, Weg Begleiter und an die Familien für ihr Vertrauen und Offenheit, in herausfordernden Zeiten- dem Abschied vom Leben- aufeinander zuzugehen.
Schauen Sie sich gerne die Ausstellung "Das Problem sind die Sonntage" in der Wolfhagener Innenstadt vom 16.- 30. September an, anlässlich des Jubiläums an. Es lohnt sicherlich
Welttages der Suizidprävention
Berlin, 08.09.2024.
Anlässlich des Welttages der Suizidprävention, fordert auch der DHPV eine Entstigmatisierung von Suizid und einen offenen Umgang mit diesem bis heute tabuisierten Thema.
„Es geht darum, das Bewusstsein dafür zu schärfen, wie wichtig es ist, das Narrativ über Suizid zu verändern, die Stigmatisierung zu verringern und offene Gespräche zur Suizidprävention zu fördern. Dadurch wären ein großer Teil der Suizide vermeidbar“, so Prof. Winfried Hardinghaus, Vorsitzender des DHPV.
Dr. Ute Lewitzka, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Expertin für Suizidprävention und -forschung sowie neu berufenes Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des DHPV ergänzt: „Notwendig ist es außerdem, der psychischen Gesundheit und der Suizidprävention in der Politik Priorität einzuräumen. Das heißt für uns, weiter mit Nachdruck die gesetzliche Verankerung der Suizidprävention zu fordern.“
Die Vorlage eines Suizidpräventionsgesetzes war mit breiter Mehrheit der Bundestagsabgeordneten im Juli letzten Jahres abgestimmt worden. Als Zeitrahmen war hierfür der 30.6.2024 vorgesehen. Zwar hatte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach Anfang Mai 2024 eine Nationale Suizidpräventionsstrategie vorgestellt, die gesetzliche Ausgestaltung steht aber weiterhin aus.
„Von diesen gesetzgeberischen Fragen abgesehen setzt sich in unserer Gesellschaft leider immer mehr die Ansicht durch, dass sich helfen zu lassen gleichbedeutend mit Autonomieverlust ist“, so Lewitzka mit Hinweis auf die Münchner Erklärung 2024 des D-A-CH Forums „Suizidprävention und assistierter Suizid“.
Dort heißt es unter anderem: „Eine absolut gesetzte und nicht hinterfragte Autonomievorstellung des Individuums darf das Prinzip der Suizidprävention, des Schutzes des menschlichen Lebens und der Fürsorge nicht außer Kraft setzen. Jeder, der einem suizidalen Menschen begegnet, hat die Verantwortung, ihm/ihr mitmenschliche und gegebenenfalls fachliche Unterstützung zum Leben anzubieten. Die grundlegende Erkenntnis der Suizidforschung, dass suizidale Menschen im Allgemeinen nicht sterben, sondern „so“ nicht mehr leben wollen, muss Richtschnur werden im Umgang mit Menschen mit Verlangen nach assistiertem Suizid.“
„Wir möchten noch einmal dringend darauf hinweisen, dass der Hospizarbeit und Palliativversorgung mit Blick auf die Suizidprävention eine wichtige Aufgabe zukommt“, so Hardinghaus. „Die Möglichkeiten einer guten Leidenslinderung bei schweren Erkrankungen sind immer noch zu wenig bekannt. Dadurch kann sich besonders bei jüngeren, noch gesunden Menschen die Vorstellung eines späteren Suizides als einzig richtigem Ausweg festsetzen.“
Ganz grundsätzlich sieht der DHPV zusammen mit einem breiten Bündnis verschiedener Akteurinnen und Akteuren der Suizidprävention Staat und Gesellschaft in der Verantwortung. In der Münchner Erklärung heißt es dazu: „Kein Mensch soll durch gesellschaftlichen, ökonomischen und sozialen Druck zum assistierten Suizid gedrängt werden. Der Staat hat die Pflicht, Suizidprävention zu fördern, auszubauen und gesetzlich zu verankern. Es ist unsere Aufgabe, einem Mitmenschen, der sein Leben als unwürdig empfindet, seine unveräußerliche Würde erfahrbar zu machen. Wenn keine Heilung möglich ist, geht es um die bestmögliche Linderung der Beschwerden, Begleitung und Trost. Dies vermittelt die Sicherheit, dass Menschen auch im Alter und bei Krankheit Fürsorge, gute Pflege und medizinische Versorgung bis zuletzt zuteilwird.“
Weitere Informationen
Zahlen des Statistischen Bundesamtes (2023)
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS)
Informationen des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NASPRO)
Der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband e.V. ist seit 1992 die bundesweite Interessenvertretung der Hospizbewegung sowie zahlreicher Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Deutschland. Als Dachverband der Landesverbände in den 16 Bundesländern sowie weiterer überregionaler Organisationen der Hospiz- und Palliativarbeit und als selbstverständlicher Partner im Gesundheitswesen und in der Politik steht er für über 1.280 Hospiz- und Palliativdienste und -einrichtungen, in denen sich mehr als 120.000 Menschen ehrenamtlich, bürgerschaftlich und hauptamtlich engagieren.
Kontakt
Angela Hörschelmann Deutscher Hospiz- und PalliativVerband
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Aachener Str. 5 10713 Berlin
Tel.: 030 82 00 758 17
Mail: a.hoerschelmann@dhpv.de Internet: www.dhpv.de